Die Innenstadt und besonders die Altstadt von St.Gallen sind historisches Zentrum, Ort zum Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und Ausgehen sowie Mittelpunkt des städtischen Lebens. Der Marktplatz und der Bohl bilden dabei den Kern der St.Galler Altstadt und sind neben dem Bahnhofplatz die meistfrequentierten Halte- und Umsteigestellen des öffentlichen Verkehrs.
Für die Neugestaltung Bohl, Marktplatz und Blumenmarkt veranstaltete die Stadt St.Gallen im Jahr 2008 einen anonymen Projektwettbewerb. Dabei wurde eines der 29 eingereichten Projekte zur Weiterbearbeitung empfohlen. Im Mai 2011 wurde der Kredit für die Neugestaltung des Marktplatzes vom Stimmvolk abgelehnt. Eine Analyse der Abstimmungsergebnisse zeigte jedoch, dass die Bevölkerung eine Neugestaltung von Bohl, Marktplatz und Blumenmarkt grundsätzlich befürwortet und eine Sanierung als notwendig erachtet. Daraufhin wurde das Projekt wesentlich überarbeitet und im März 2015 ein zweites Mal dem Stimmvolk unterbreitet. Auch diese Vorlage scheiterte an der Urne.
Mitte 2016 entschied der Stadtrat, die Neugestaltung Marktplatz, Bohl und Blumenmarkt partizipativ zu starten. Mit dem Ziel verschiedene Gruppierungen und ausgewählte Einzelpersonen aus der Stadtbevölkerung in den Planungsprozess einzubeziehen, startete Anfangs 2017 das «Forum Marktplatz», welches die Aufgabe erhielt, Ansprüche zu formulieren und Empfehlungen an den Stadtrat abzugeben. Im Jahr 2017 wurden zwei Foren durchgeführt.
Basierend auf den Ergebnissen des partizipativen Prozesses «Forum Marktplatz» hat der Stadtrat St.Gallen entschieden, die Platzgestaltung neu zu starten und einen Wettbewerb durchzuführen.
Die Ausgestaltung des Marktplatzes und Bohls wirkt aktuell sehr heterogen. Die Potenziale des Multifunktionsraumes als attraktiver Lebens- und Kommunikationsraum, Ort für Begegnungen und öffentliche Aktivitäten sowie zum Verweilen werden heute zu wenig genutzt. Der öffentliche Raum zeigt sich als uneinheitliches Platzgefüge. Es fehlen eine gemeinsame Entwicklungsidee und ein erkennbarer Charakter. Aufgabe wird daher sein, für den Perimeter eine Gestaltungsabsicht aufzuzeigen. Der zentrale städtische Ort soll als wichtiger Lebensraum für die Bevölkerung wahrgenommen werden.
Ausgeschrieben wird ein offener, anonymer Wettbewerb (gemäss SIA 142, Ideenwettbewerb). Dabei werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Übersichtspläne, Konzepte, Skizzen, Gestaltungsideen und Erläuterungen erwartet.
Weitere Informationen zum Verfahren können dem Wettbewerbsprogramm entnommen werden. Diese sowie weitere Unterlagen sind über die Onlineplattform KONKURADO verfügbar.
Wettbewerbsprogramm vom 20. Juni 2018